Unter der Überschrift „ Vorzeichen von Erdbeben" berichtete das staatseigene Radio Stimme Russlands am 9. Mai, dass russische und ausländische Experten gemeinsam Erdbebenvorzeichen untersuchen werden. Auf der europäischen Seite nehmen an dem Projekt Deutschland, Italien und die Türkei teil. Als assoziierte Mitglieder sind die NASA und Griechenland dabei. Rußland ist vertreten durch die Firma Russische Raumfahrtsysteme (Russians Space Systems), das Fedorov-Institut für angewandte Geophysik und das Puhkov-Institut für Erdmagnetismus, die Ionosphäre und die Ausbreitung von Radionwellen.
In dem Bericht hiess es: „Bereits im Jahre 2006 baute Russian Space Systems ein Netzwerk von Bodenstationen, um die Ionosphäre auf der Insel Sakhalin zu beobachten. Die Wissenschaftler analysierten die Veränderungen in diesen oberen Schichten der Atmosphäre, die durch seismische Aktivitäten hervorgerufen wurden. Seitdem haben russische Satelliten mehr als nur einmal ionosphärische Störungen vor Erdbeben registriert. Sieben Stunden vor dem ersten Erdstoß in Japan entdeckten Wissenschaftler ähnliche Anomalien über der Stelle des bevorstehenden Unglücks. Zu dieser Zeit wussten die russischen Experten nicht, was sie mit dieser Information anfangen sollten. Wissenschaftler dachten, es sei zu früh, unterirdische Erdstöße nur auf Grund der Beobachtung der Ionosphäre vorauszusagen. Sie gingen davon aus, dass [diese Anomalien] nur auf gewisse Vorkommnisse in der Erde hinwies. Für die wissenschaftliche Vorhersage von Erdbeben wird ein ganzes System umfassender Untersuchungen von Erdbeben-Vorzeichen benötigt."
„Aus diesem Grund wird ein internationales Luft- und Raumfahrtüberwachungs-System innerhalb eines Gemeinschaftsprojektes mit der EU geschaffen. Das System soll in Zukunft einen universellen Charaker annehmen, sagte der Direktor und Chefdesigner des russischen Weltall-Systems Yuri Urlichich. 'Dieses System wird Menschen vor Erdbeben sowie anderen Katastrophen warnen, wie der Gefahr von Meteoriten, Tsunamis und anderen Bedrohungen natürlichen und anthropogenischen Charakters. Ich kann Ihnen ein eindrucksvolles Beispiel geben: von 1900 bis heute sind 36 Millionen Menschen in Naturkatastrophen gestorben.' "
"'Es ist geplant, die Ionosphäre mit Nano-Satelliten, die weniger als 10 Kilogramm wiegen, zu überwachen', erklärte Yuri Urlichich. 'Um eine gesamte Erfassung der Erdoberfläche zu gewährleisten, schlagen wir vor, Nano-Satelliten in die Umlaufbahn zu schießen und auch die bereits existierenden Satelliten zu benutzen, indem man sie mit dem speziellen Zubehör ausrüstet. Das wird uns die Gelegenheit geben, einen hohen Gehalt an freien Elektronen über dieser oder jener Oberfläche zu beobachten, was auf ein bevorstehendes Erdbeben hindeutet.'
„Das Projekt, die Bedrohung durch Erdbeben zu beobachten und auszuwerten, wird von der EU finanziert und Italien wird für die EU das Projekt koordinieren. Auch einige andere Länder erklärten ihre Absicht, daran teilzunehmen. Bis Mitte Oktober werden die endgültigen Teilnehmer feststehe.
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